Was ist Kreativität?
Kreativität ist die Fähigkeit, Elemente aus vorhandenem Wissen, Erfahrung, Sozialisierung und all das was uns ausmacht, miteinander zu verknüpfen und daraus Neues entstehen zu lassen. Es ist ein assoziativer Prozess, der individuell ausgeprägt ist. Leider zählen wir nicht alle von Anfang an zu den kreativen Köpfen.
Ist Kreativität erlernbar?
Zwei gute Nachrichten:
- Kreativ sind wir alle, nur in unterschiedlichen Ausprägungen
- Kreativität ist trainierbar!
Die Fähigkeit, assoziativ zu denken und sich das nutzbar zu machen, kann ausgebaut werden. Das wird durch bestimmte Trainingsmodule und Übungen erreicht.
Mein Seminar „Kreatives Schreiben. Neue Denkpfade spielerisch erkunden, ein Tor zur eigenen Kreativität öffnen“ am ZAK am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) bietet genau das: Durch Kreativitätsübungen wird das assoziative Denken geschärft. Es wird sich sozusagen in die eigene Kreativität „hineingeschrieben“.
Die sieben Seminarsitzungen bieten die Eckpfeiler zwischen denen sich die Kreativität entfalten kann. Wir nutzen das gesamte Semester, um immer wieder zur Kreativität zurückzukommen und allein die wiederkehrende Beschäftigung mit dem assoziativen Denken, setzt bereits einen kreativen Prozess in Gang.
Brauchen wir Kreativität am Arbeitsplatz?
Unbedingt! Überall wird das Wort Kreativität eingesetzt, sowohl im schöpferischen Sinn als auch im Geschäftskontext. Es hat das vormals inflationär eingesetzte Wort Innovation ersetzt. Im Grunde ist damit aber oft das Gleiche gemeint: Firmen wünschen sich neue Ideen, die ihnen Wachstum garantieren oder zumindest, sich am Markt weiterhin behaupten zu können. Sie lassen ihre Mitarbeitenden Kreativitätsseminare absolvieren, um neue Produkte zu erfinden oder Probleme zu lösen, die den Umsatz zu gefährden drohen.
Wer also in der Lage ist, kreativ zu denken, hat einen klaren Vorteil. Gerade durch auf Logik aufgebaute Studieninhalte führen zur Schärfung des kognitiven Denkens, also des analytischen Verstandes und oft vergessen wir dabei, dass wir durch Logik nur begrenzt weiterkommen.
Warum begrenzt uns rein logisches Denken?
Weil sich Logik immer am „Gewussten“ aufbaut. An Wahrscheinlichkeit, die auf Informationen basiert. Logik ist folgerichtiges Denken. Sie kommt aber nicht über diese natürliche Einschränkung hinaus: Neues kann nicht aus Altem entstehen ohne Querverbindungen zu nutzen. Verbindungen zwischen Elementen in unserem „Unbewussten“ zu knüpfen, die nichts miteinander zu tun haben, sieht das logische Denken nicht vor.
Kombiniert mit der Fähigkeit, assoziativ zu denken, können wir diese Grenzen weiter ausdehnen, manchmal auch auflösen – und das ist der Moment, in dem sich Genialität zeigt.
Und die brauchen wir dringend in Anbetracht der Herausforderungen, die noch vor uns liegen.
Fazit
Wir können Kreativität also erlernen, ausbauen und gezielt mit bestimmten Techniken einsetzen. Die gängigsten Techniken sind dabei:
- Brainstorming und Brainwriting
- Flipflop-Technik
- Sortierungstechniken wie die Mindmap
- Écriture Automatique oder freies Schreiben
- Sinnesstimulierende Techniken
- u.v.a.
Auf die Techniken werde ich an anderer Stelle nochmal eingehen.